Die Geschichte der Pongser Feuerwehr

Bereits Jahrzehnte vor der offiziellen Gründung des Turnvereins Pongs (1895) gab es in Pongs schon begeisterte Turner die sich regelmäßig zu Übungen nach Turnvater Jahn trafen. Eine Gruppe der Turner widmete sich der besonderen Übungen für Feuerwehrleute. Bei Feuerwehrwett-kämpfen erzielten sie meistens die ersten Preise. Doch sie konnten keine Feuerwehr gründen, weil sie keine Geräte (Pumpen, Schläuche, Spritzen usw.) hatten. Die Stadtverordneten der Stadt Rheydt wollten diesen Eifer belohnen. Sie beschlossen 1865 bis 1866 in Pongs ein Spritzenhaus zu bauen. Die defekte Pumpe in Morr sollte bis dahin repariert werden und nach Pongs verlegt werden. Weitere Geräte wurden von den Feuerversicherungen gesponsert. Weil nun 1866 der Krieg zwischen Preußen und Österreich ausgebrochen war, musste jede Gemeinde Abgaben zur Finanzierung des Krieges leisten (In der Schlacht bei Königgrätz in Böhmen gewannen die Preußen). So wurde das Spritzenhaus erst 1867 gebaut (An der Stelle steht heute das Haus Pongser Kamp 59). Jetzt war die freiwillige Feuerwehr komplett! Sie war stets fleißig bei den Übungen und oft die erste an Brandort. Es wird berichtet wie die Pongser einen Scheunenbrand in Engelsholt sahen und als Erste am Brandort waren. Als nun die Holter Feuerwehr später kam, wollte sie die Pongser nach Hause schicken. Die Pongser riefen: „Dat ess osser Füer!“ (Das ist unser Feuer!). Wer zuerst da ist, behält das Kommando!. So konnten die Pongser auch das Fässchen Bier trinken, welches der geschädigte Holter Bauer nach dem Löschen gestiftet hatte. Der Weltkrieg 1939-1945 verlangte unmenschliche Leistungen von den Feuerwehrleuten und den Löschgeräten. Nach Bombenangriffen brannte es oft an mehreren Stellen, da gab es viel zu löschen und zu retten. Manchmal konnte  so ein Großbrand verhindert werden. Nach dem Weltkrieg war das Interesse auf das Überleben und den Wiederaufbau in schwieriger Zeit wichtiger, als Feuerwehrübungen. Die Löschgeräte waren zerstört, die Feuerwehrmänner waren teils im Krieg gefallen oder noch in Gefangenschaft. So beschloß man im Jahre 1946 die freiwillige Feuerwehr in Pongs aufzulösen.

 

Ein Bericht von Manfred Pungs

Nach oben